Kapitel Nr.
Kapitel 22.03

Dreimal gebaute Ritikapelle, Wallfahrtsort der Feuerwehr

Unter dem Boden der Eyholzer Wallfahrtskapelle Maria Himmelfahrt in der Riti liegen Überreste von zwei Vorgängerbauten. Dies ergab eine archäologische Untersuchung von 1976/77, die anlässlich der Gesamtsanierung der Ritikapelle durchgeführt wurden.

Auf seiner Lithografie hielt Edouard Pingret im frühen 19. Jahrhundert neben der «Simplonstrasse» die Ritikapelle in Eyholz und rechts davon das damals schmucklose Kaplaneihaus fest. Das Werk erschien 1825 in «Un mois en Suisse ou souvenirs d'un voyageur» von Hilaire Léon Sazerac in Paris.

ETH-Bibliothek, e-rara

Vom Quer- zum Längsschiff

Der erste Bau der Ritikapelle bestand aus einem querrechteckigen Schiff und einem quadratischen Chor, in dem sich ein mächtiger Blockaltar befand. Diese Anlage wird ins 13./14. Jahrhundert datiert; die Kapelle dürfte etwa zwischen 1250 und 1300 errichtet worden sein.

Stifter sollen die Ritter von Eyholz gewesen sein, die adligen Dienstmannen der Grafen von Visp, die in deren Lehen die Güter in Eyholz bewirtschafteten. Aus derselben Zeit stammt auch die Burg der Ritter; Spuren dieses Bauwerks wurden in den Kellermauern des Burgerhauses gefunden, als dieses restauriert wurde.

Nachdem die Kapelle ursprünglich im Besitz der Stifter gewesen war, ging sie 1450 in den Besitz der Burgerschaft Eyholz über, die einen Neubau lancierte.

Mit Ausnahme des Altars sowie Teilen der Süd- und Westmauer wurde die erste Kapelle bodeneben abgetragen. Das Mauerwerk dieser ersten Ritikapelle ist im Grundriss noch heute erhalten, zumeist jedoch nur als Fundament. Bei den mehr als einen halben Meter starken Mauern handelte es sich um Trockenmauern; sie wurden also ohne Mörtel erstellt.

Der zweite Bau weist ein längsrechteckiges Schiff und einen ebenso breiten rechteckigen Chor mit einer Länge von 10,30 Metern auf. In der Südwestecke stand ein quadratisches Türmchen. Diese spätgotische Kapelle reicht ins 15./16. Jahrhundert zurück; dies zeigen Funde und Beobachtungen, die 1996 gemacht wurden.

Die Ritikapelle in Eyholz, auch Kapelle Mariä Himmelfahrt, von Westen gesehen, mit dem Kaplaneihaus rechts. Die beiden Bauwerke stehen auf der Liste der Kulturgüter in Visp. Der ursprüngliche Bau der Kapelle wird ins 13. oder 14. Jahrhundert datiert. Der heutige Barockbau wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet, vermutlich auf Initiative des Pfarrers der Grosspfarrei Visp, Mathias Belwalder, der 1662 starb. Sein Wappenstein an der Fassade deutet darauf hin, dass er Bauherr war.

© Thomas Andenmatten

Beliebter Gnadenort

Die Ritikapelle war ein bedeutender Wallfahrtsort; Mitte des 15. Jahrhunderts stand die Verehrung der heiligen Maria an erster Stelle. Urkundlich erwähnt ist die Kapelle der «Seligsten Jungfrau Maria in der Riti» erstmals in einem Schriftstück vom 12. Mai 1465. Diese Urkunde lässt darauf schliessen, dass der Ursprung der Kapelle viel weiter zurückliegt und dass sie schon um die Mitte des 15. Jahrhunderts als Wallfahrtsort eine nicht geringe Bedeutung erlangt hatte.

Der Marienkult ist im Oberwallis ab 615 durch Bischof Laudemus in Glis nachgewiesen. Von dort breitete sich die Marienverehrung nach Visp aus; dessen Marienkirche, die «untere Kirche», wird zwar erst 1220 urkundlich genannt, sie soll aber auf die Karolinger-Zeit zurückgehen. Da die Stifter der Ritikapelle, die Ritter von Eyholz, das Lehen der Grafen von Visp bewirtschafteten, dürften sie mit der Marienverehrung vertraut gewesen sein und sie nach Eyholz gebracht haben.

Agatha, Helferin gegen Feuersbrünste, rückte in den Vordergrund

Als die Ritter von Eyholz zwischen 1350 und 1400 ihren Einfluss verloren und die Ritikapelle 1450 in den Besitz der Burgerschaft Eyholz überging, rückte die heilige Agatha in den Vordergrund. An sie wandten sich die Gläubigen in ihrer Furcht vor einer Feuersbrunst, denn Agatha war im Jahr 251 in Catania auf Sizilien den Martertod im Feuer gestorben und wird daher allgemein als Schutzheilige gegen Feuersbrünste verehrt. Da die alten Walliser Häuser nicht nur aus Holz gebaut waren, sondern auch sehr nahe beieinanderstanden, war die Feuergefahr viel grösser als heute; daraus erklärt sich die Verehrung der Agatha.

Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein begab sich die Visper Feuerwehr am Morgen des 5. Februar in einer Prozession in die Ritikapelle und begann mit einem Gottesdienst ihren alljährlichen Ehrentag; früher pilgerte sie zu Fuss von Visp nach Eyholz.

Die drei Altäre der Ritikapelle in Eyholz. 1976–1979, kurz nach der Fusion mit Visp, wurden Kapelle und Kaplaneihaus sorgfältig restauriert.

© Peter Salzmann

Barockbau im 17. Jahrhundert

In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte nochmals ein Neubau der Ritikapelle. Er brachte im Westen eine Erweiterung des Schiffs um zwei Meter auf 12,20 Meter. Der heutige Barockbau weist mehrere Baunähte auf. Das Abbruchmaterial der ersten Kirche war offenbar für den Wiederaufbau verwendet worden. Die Trockenmauertechnik war also immer noch im Gebrauch. Der Bodenbelag der ganzen Kapelle ist erhalten; es handelt sich grösstenteils um eine sorgfältig verlegte Pflästerung aus Flusskieseln von 5 bis 15 Zentimeter Durchmesser.

Der Kunsthistoriker Louis Carlen schrieb über diese dritte Version der Kapelle: «Die Westfassade dürfte in ihrer Art im Wallis einmalig sein. Über den Bögen der Arkaden-Vorhalle ruht der Emporen-Raum. Darüber baut sich der Turm auf, der in der Glockenstube auf jeder Seite eine rundbogige Doppelöffnung hat. Es finden sich zwei Altäre, von der Meisterhand des Johannes Sigristen geschaffen.» Der Altar der ersten Anlage wurde übernommen, womit die Kapelle über drei Altäre verfügt.

Der barocke Hochaltar der Eyholzer Ritikapelle, die ein bedeutender Wallfahrtsort war. Er ist der Muttergottes geweiht und wurde im 17. Jahrhundert von Johannes Sigristen geschaffen.

© Peter Salzmann

Finanzierung durch den Visper Pfarrer?

Ein Wappenstein auf der Südseite der Kapelle erinnert an den initiativen priesterlichen Bauherrn und grosszügigen Spender Pfarrer Mathias Belwalder, der 1648 bis 1662 Pfarrer in Visp war und dort die Pfarrkirche St. Martin bauen liess. Die Ritikapelle gilt denn auch als bescheidene, aber getreue Nachahmung der Visper St. Martinskirche, wie sie bis 1953 existierte, sowohl von ihrer Anlage als auch von ihren Verzierungen her.

War Pfarrer Mathias Belwalder ein Krösus, der über unbeschränkte Mittel verfügte, dass er den Kirchenbau sowohl in Visp als auch in Eyholz derart grosszügig mitfinanzieren konnte? Natürlich war er noch immer Pfarrer der Grosspfarrei Visp, auch wenn sich im Verlauf der Jahrhunderte verschiedene Dörfer kirchlich selbstständig gemacht hatten. Auf jeden Fall war Belwalder ein leidenschaftlicher und weitsichtiger Kirchenbauer und er erwarb sich mit dem Bau der beiden Gotteshäuser persönlich grosse Verdienste.

Wappen von Pfarrer Mathias Belwalder über dem Eingangsportal der Ritikapelle.

© Peter Salzmann

Am 10. Mai 1623, bei der Visitaz von Bischof Hildebrand Jost, verordnete dieser, dass die Kapelle durch einen eigenen Rektor und nicht mehr durch den Pfarrer von Visp zu versehen und zu verwalten sei. Ob dies umgesetzt wurde, weiss man nicht; es unterstreicht aber die Bedeutung, welche der Kapelle in der damaligen Zeit zukam.

Mehrere Renovationen

Die Kapelle musste mehrmals angehoben werden. In der Pflästerung der zweiten Kapelle wurde eine Münze, ein halber Batzen des Bischofs Adrian III. von Riedmatten (1640–1646) aus dem Jahr 1645 gefunden. Die spätgotische Kapelle wurde frühestens zu diesem Zeitpunkt abgebrochen. Die Bauleute wussten damals bereits, dass der Boden des Neubaus rund einen Meter höher zu liegen kommen würde.

Ursprünglich besass die Kapelle keine Sakristei und wie der Aufgang zur Empore aussah, ist nicht bekannt. Es dürfte sich wohl um eine Holzkonstruktion gehandelt haben.

Renovationen der Ritikapelle waren 1839 und 1860 nötig, weil der Kapellenboden bei Überschwemmungen des Rottens meterhoch mit Schutt überlagert worden war. Weiteren Renovationen unterzog man den Bau in den Jahren 1879, 1897 und 1938.

Eine Gesamtrenovation der Kapelle und des Kaplaneihauses wurde zwischen 1976 und 1979 durchgeführt. Die Kapelle wurde dabei um 1.5 Meter angehoben. Die Restaurierung liess den rosaroten Stein aus Baltschieder und den grünlichen und roten Stein an den Kapitellen, auf denen die Bögen der Aussengliederung ruhen, sowie die gehauenen Fenster- und Portalwände wieder in voller Farbe erscheinen.

Archäologische Untersuchungen im Zug der Renovation erlaubten, etwas mehr Licht in die Bauphasen des Mittelalters zu bringen.

Beim Umbau der Ritikapelle und des Kaplaneihauses zwischen 1976 und 1979 wurde die Kapelle um 1.5 Meter angehoben, sodass sie wieder auf Strassenniveau stand. Denn seit dem Bau der Kapelle hatten die Überschwemmungen des Rottens dazu geführt, dass der Boden der Umgebung nach 300 Jahren höher lag als die Kapelle und diese wiederum mehr als einen Meter tiefer stand als das umliegende Gelände.

© Peter Manz

Keine gewöhnliche Dorfkapelle

Kapellenvögte hatten im 15. Jahrhundert das Kapellenvermögen, bestehend aus ansehnlichen Gütern, zu verwalten, die Opfergelder einzuziehen und für den Unterhalt der Kapelle zu sorgen. Sie wurden alle zwei Jahre von der Besitzerin, der Burgergemeinde Eyholz gewählt.

Gemäss der erwähnten Urkunde vom 12. Mai 1465 erschienen im Pfarrhaus von Visp Heinrich Trub, Pfarrer von Visp, und die Vögte der Kapelle Hans Heinrici von Lalden, Thomas Runer und Thomlin Venetz von Eyholz. Sie vereinbarten, den Opferstock mit zwei Schlössern zu versehen; den einen Schlüssel sollte der Pfarrer von Visp verwahren, den zweiten die Vögte der Kapelle. Letztere sollten alle Opfer und Opfergaben wie Vieh, Wein, Gold und Silber, Wachs und Kerzen während des ganzen Jahres in Empfang nehmen, zugunsten der Kapelle verwerten und dem Pfarrer von Visp jährlich Rechnung über alle Opfer und Einkünfte der Kapelle abstatten. Jedes Jahr mussten sie ihm zwei Walliser Gulden und zwei Hühner bezahlen. Der Pfarrer oder der Vikar, der am Tag der Kapellenweihe zelebrierte, erhielt das «Stola-Opfer» sowie das Mittagessen.   

Allein die Tatsache, dass ein eigener Vertrag über die Verwaltung abgeschlossen wurde und dass dabei die Priester und Vertreter des Visper Adels als Zeugen auftraten – zum Beispiel Junker Hans Werra –, legt den Gedanken nahe, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Dorfkapelle handelte. Auch der Inhalt der Urkunde führt zum gleichen Schluss. Drei Vögte standen an der Spitze der Verwaltung und eine ganze Reihe von Gegenständen wurden als Opfergaben mit Namen angeführt. Bemerkenswert ist, dass auch Bilder verkauft wurden, vermutlich Abbildungen des Gnadenbildes, das in der Kapelle verehrt wurde. Diese Bilder wurden im Holzdruckverfahren reproduziert und an Pilger verkauft. Ausserdem ist von einem Weihefest die Rede und davon, dass die Kapelle in der Riti ein Wallfahrtsort war.

Am 28. Februar 1599 wurde der Vertrag erneuert und mit der Bestimmung ergänzt, dass die Vögte die Kapellenrechnung in Gegenwart der Gemeinden in Eyholz abzugeben hatten.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verfügte die Kapelle dank zahlreicher Vergabungen über ein grosses Vermögen, das zur Hauptsache aus Gütern bestand.

Westlich der Ritikapelle steht das Haus der Vögte bzw. Kapellenvögte, auch Kapellenhaus oder Kaplaneihaus genannt. Der Tiroler Baumeister Januarius Schlingler erbaute es 1662. Auf das Baujahr verweist die Binne, der Deckenbalken in der Wohnstube des gediegenen Hauses. Später untermauerte man das ursprünglich aus Holz gebaute Haus und fasste die kleinen Fenster und den Torbogen mit Tuffsteinen. Gleichzeitig mit der Kapelle wurde das Kaplaneihaus 1976–1979 hergerichtet und steht nun wieder in alter Pracht da.

© Thomas Andenmatten

Tiroler baute Kapellenhaus

1662 entstand neben der Kapelle das Kapellenhaus oder Kaplaneihaus, das Haus der Kapellenvögte. Erbaut wurde es von Meister Januarius Schlinggler, der aus dem Tirol gekommen war. Seine Nachfahren wurden in Eyholz sesshaft und erwarben 1776 das dortige Burgerrecht.

Als Bischof Hildebrand Jost 1626 auf Visitation in der Pfarrei Visp war, wurde in den Visitationsakten, die im Pfarrarchiv von Visp sind, festgehalten: «Im Jahr 1626 sind der Pfarrer von Visp, der Grosskastlan des Zenden und dessen Stellvertreter Vorsteher über diese Kapelle. Diese hat ein Haus.» Also scheint das Kapellenhaus von 1662 einen Vorläufer gehabt zu haben. Der jährliche Zins betrug 50 Pfund.

Aufgrund einer archäologischen Ausgrabung weiss man, dass sich südlich der Ritikapelle ursprünglich ein Anbau befand, der zuerst als Sakristei gedeutet wurde. Da sich darin Reste eines Ofens befanden, dürfte es sich jedoch eher um eine Einsiedelei oder eine Wohnung gehandelt haben. Mit dem Bau des Kapellenhauses 1662 erübrigte sich diese Unterkunft.

«Zem Steyn … in der Rüty»

Am 12. Mai 1465 war Juon Werra in Begleitung von Jans Werra und Symon Uldrici in Eyholz Zeuge bei einem Rechtsgeschäft, einer Vereinbarung des Pfarrers von Visp mit den Kuratoren der Marienkapelle «zem Steyn … in der Rüty».

Die Sage über den Standort Riti

Gemäss einer Sage wollte man die Kapelle ursprünglich nicht in der Riti bauen, sondern – was naheliegender gewesen wäre – weiter unten, mitten im Dorf.
Man begann dort auch damit, aber jede Nacht verschwanden die Werkzeuge und waren anderntags in der Riti zu finden – dort, wo die Kapelle heute steht. Sie kam somit dort zu stehen, wo sich schon seit urdenklichen Zeiten ein Kultplatz befunden und wo lange ein grosser «Heidenstein» gelegen haben soll.

Chorgitter für Ritikapelle

Hildebrand Setzenstoller, Schlosser in Sitten, verpflichtete sich am 28. Dezember 1673, für die Ritikapelle ein Chorgitter herzustellen. Für jeden Zentner bearbeitetes Eisen beanspruchte er eine Dublone.

Verbrauchsgüter einer Kapelle

Den Rechnungen der Ritikapelle von anfangs des 19. Jahrhunderts lässt sich entnehmen, wofür Geld ausgegeben wurde: Kerzen, Malerei, Messgeschirr, Lohn für Vogt und Sigrist, Renovationen, Lohn für den Schulmeister, Bienenfässer usw.

Schieferplatten

Die Schieferplatten auf dem Dach der Ritikapelle, die 1977 abgenommen wurden, hatten 300 Jahre überdauert.

Die Orgel der Ritikapelle schuf der Gliser Orgelbauer Franz Joseph Carlen (1779–1843). Die Sänger-Empore befindet sich über der Arkadenvorhalle.

© Peter Salzmann

Pfarrer stritten um den Zehnten von Eyholz

Der Zehnten von Eyholz war in den Jahren 1711 und 1712 Gegenstand eines Streits zwischen dem Pfarrer von Naters, Peter Supersaxo, und dem Pfarrer von Visp, Joseph Ritter. Schliesslich entschied der Bischof von Sitten: Der Pfarrer von Visp zahlt von diesem Zehnten jedes Jahr 18 Fischel (je ca. 20 Liter) Roggen und 6 Sester Wein an die Kirche von Naters.

Joseph Ritter von Visp war zunächst Kaplan von Glis und Notarius apostol., anschliessend von 1693 bis 1695 Vikar von Visp und gleichzeitig Titular-Domherr. Volle 28 Jahre – von 1710 bis 1738 – war er Pfarrer und ab 1719 Dekan von Visp. Unter ihm wurde 1719 die Kirche von Terminen repariert.

Die Ritikapelle 1928 mit den sie umstehenden Häusern an der Schnittstelle der Kantonsstrasse und der Strasse zur Brücke, die Eyholz mit Lalden verbindet.

© Swisstopo 345647

Eyholz bezahlte für Besuch des Bischofs

376 Batzen und 2 Schilling bezahlte die Gemeinde Eyholz dem Konsul der Burgerschaft Visp, Donat Andenmatten, für ihren Anteil an den Kosten der bischöflichen Visitaz sowie der Errichtung einer neuen Mauer am Pfarrhof von Visp, dies am 24. August 1834.

Eine Luftaufnahme von 1931 zeigt unten die Eyholzer Ritikapelle mit den umliegenden Gebäuden südlich der Landstrasse. Von dieser Häusergruppe aus führt die Strasse zur Brücke über den Rotten Richtung Lalden.

ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, Fotograf unbekannt, Hs_1458-GK-B000-1931-0001, Public Domain Mark

Grundgüter der Pfarrei Visp

Als die Pfarrei Visp 1853 über eine stattliche «Loskaufsumme» verfügte, erwarb sie die «grosse Matte» in Eyholz für 7 200 Franken, 430 Klafter Reben in Oberhüsern für 3 000 Franken und ein Stück Garten und Mattland daselbst.

Bereits 1245 hatte das Domkapitel von Sitten dem Pfarrer von Visp einen Weinberg zu Oberhüsern übergeben, der wohl Jahrhunderte im Besitz der Pfarrei verblieb. 1623 besass die Pfarrei nebst zwei Gärtchen beim Pfarrhaus vier Madschnitt Rebland in Oberhüsern und ein Mannmad Mattland in der Tschill.

Kapellenfest an Auffahrt

Noch vor 1927 wurden in der Kapelle in der Riti fromme Übungen gepflegt: «Jährlich am Sonntag nach Christi Himmelfahrt begeht die gesamte Pfarrei Visp das Kapellenfest in der Rytti mit Prozession und feierlichem Gottesdienst. Während vier Fastenfreitagen werden daselbst Amt und Predigt gehalten. Das Fest der hl. Agatha wird gleichfalls mit Prozession und Amt begangen.»