Kapitel Nr.
Kapitel 22.07

So kam Eyholz 1971 auf eigenen Wunsch zu Visp

Erstmals kam die Frage einer Fusion von Eyholz mit Visp an der ordentlichen Urversammlung 1970 öffentlich zur Sprache. Es ist davon auszugehen, dass Diskussionen, die gleichzeitig in Brig über eine mögliche Fusion mit Glis und Brigerbad die Stammtische dominierten, zu den Auslösern gehörten. Der Eyholzer Gemeinderat, der die Lage der Gemeinde wohl am besten kannte, nahm die Idee sofort auf, trug Fakten zusammen und analysierte das Ganze eingehend. In der Folge unterbreitete er der Visper Gemeindeverwaltung ein entsprechendes formales Gesuch um den Zusammenschluss der Gemeinde Eyholz mit derjenigen von Visp. Der Eyholzer Gemeinderat hatte diesen Schritt einstimmig beschlossen.

Der Not gehorchend

Bestimmt waren die Eyholzer diesen Weg nicht leichten Herzens gegangen. Dabei dürften «zwei Seelen ach» in ihrer Brust gekämpft haben: Da waren einerseits der Verlust der Eigenständigkeit und der Stolz, während Jahrhunderten zwischen zwei relativ grossen Gemeinden die Eigenständigkeit bewahrt zu haben. Anderseits entschieden die Eyholzer der Not gehorchend und mit einem realistischen Blick in die Zukunft.

An Silvester 1972 wurde der Trennstrich zwischen Visp und Eyholz ausgelöscht; Eyholz war – auf eigene Initiative hin – in Visp aufgegangen. Der Name verschwand aus den Dokumenten, doch Eyholz blieb als Dorfschaft, die über ein intensives eigenes Vereinsleben verfügt. Ein ausführlicher Bericht enthält die Grundlagen für den Zusammenschluss der beiden Gemeinden.

Koordinierte Bewältigung öffentlicher Aufgaben

Eine Reihe von Gründen hatten die Eyholzer Behörde damals zu diesem Schritt bewogen. Als wichtigste wurden genannt: Seit 20 Jahren stagnierte die Bevölkerungszahl; ohne Zusammenschluss mit Visp war eine Trendwende aus damaliger Sicht nicht zu erwarten. Die Gemeinde Eyholz hätte die Aufgaben, die damals noch einer Lösung harrten, nicht ohne eine übermässige Verschuldung bewältigen können, wenn sie sich nicht mit Visp zusammengeschlossen hätte. Eyholz war seit Jahrhunderten in zahlreichen Bereichen nach Visp orientiert. Es gehörte zur Pfarrei Visp und all seine Verstorbenen waren in Visp begraben. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Eyholzer Schulkinder an ihren schulfreien Nachmittagen zu Fuss nach Visp zur «Christenlehre» gegangen. Eyholz gehörte bereits zur Schulregion Visp; seine Kinder besuchten in Visp die Sekundar- und die damalige Haushaltungsschule. Für die Reinigung von Abwässern war der Anschluss an die künftige ARA von Visp vorgesehen. Seit Jahren hatte Eyholz den Maximal-Steuerkoeffizienten von 1,6 angewendet. Diese schwere Steuerbelastung wirkte sich hindernd auf den Zuzug von Einwohnerinnen und Einwohnern und damit auf die Entwicklung des Dorfs aus. Und für die Bezahlung der Infrastruktur, die es noch zu erstellen galt, wären diese Steuereinnahmen dennoch nur ein Tropfen auf einen heissen Stein gewesen.

Die Gemeinderäte der beiden Gemeinden begründeten den Zusammenschluss 1971 in der Abstimmungsbroschüre folgendermassen: «Den Menschen, den Familien dieser beiden Gemeinden heute und morgen mehr zu bieten durch eine bessere und koordiniertere Lösung der öffentlichen Aufgaben: das ist das Ziel des Zusammenschlusses. Es geht daher auch bei diesem Entscheid – wie so oft im Leben – im letzten um den Sinn für Gemeinschaft. Unser Wunsch in den Verwaltungen ist es, dass alle Mitbürger in diesem Geist der Solidarität entscheiden.»

Die Beziehungen zwischen den Einwohnern der beiden Orte waren also vielfältig. Die überwiegende Zahl der Eyholzer hatte ihren Arbeitsplatz in Visp. Auch die Kontakte der Vereine waren stets rege.

Geografisch und wirtschaftlich einheitlicher Raum

Die Territorien von Eyholz und Visp bildeten – wie übrigens heute noch – sowohl einen einheitlichen geografischen als auch einen einheitlichen wirtschaftlichen Raum. Mit dem Zusammenschluss wollte man die Möglichkeit bieten, diesen Raum in gemeinsamer Planung auszurüsten und mit Infrastruktur zu versehen, um das Gebiet einheitlich zu entwickeln.

Mit dem Einbezug des Eyholzer Areals in das eidgenössische Grundbuch, über das Visp verfügte, war eine Aufwertung zu erwarten. Mit der systematischen Erschliessung, vorab dem Zusammenschluss in Bezug auf Strassen, Kanalisation, Wasserversorgung usw. mit dem Gebiet Seewjinen konnte diese Aufwertung gefördert werden.

Um die Früchte einer Erschliessung ernten zu können, musste der Baum jedoch zuerst gepflanzt und jahrelang gepflegt werden. Man war sich auch der Nachteile bewusst, welche die Aufgabe der Eigenständigkeit der Gemeinde, der selbstständigen Zelle des staatlichen Aufbaus, mit sich bringen konnte.

Die Räte von Eyholz und Visp klärten in allen Bereichen die Vor- und Nachteile ab, die das Zusammengehen für die beiden Gemeinden mit sich bringen würde. Sie gingen auf die geschichtlichen Zusammenhänge ein und erwogen die Zukunftsaussichten. Besondere Aufmerksamkeit widmeten sie der Beurteilung der bestehenden und insbesondere der fehlenden Infrastruktur sowie den finanziellen Aspekten. Der Bericht, den damals im Vorfeld der Abstimmung alle Haushaltungen erhielten, zeigte, dass die reine Finanzlage der Gemeinde Eyholz zum Zeitpunkt der Fusion durchaus gesund war.

Die Fusion aus dem Visper Blickwinkel gesehen

In Visp war man sich bewusst, dass der Zusammenschluss vorerst keine gewichtigen Vorteile mit sich bringen würde. Es war im Gegenteil klar, dass anfänglich sogar kräftig dazuzulegen war. Längerfristig wurde aber mit einem Nutzen für die Gemeinde Visp gerechnet und man ging nicht davon aus, dass die Kräfte der Gemeinde Visp über Gebühr beansprucht oder gar überfordert würden. Auch angesichts der finanziellen Lage war man der Auffassung, dass eine Fusion zu diesem Zeitpunkt besser verkraftet werden konnte als vielleicht in späteren Jahren. In einem Zusammenschluss sah man die Möglichkeit, den gemeinsamen geografischen und wirtschaftlichen Raum, den die beiden Gemeinden bildeten, in gemeinsamer Planung auszurüsten und mit Infrastruktur zu versehen.

Das Dorf Eyholz sollte sich dennoch weiterentwickeln können: «Trotz dem Fallen der politischen Grenzen und der politischen Eigenständigkeit bleibt das Dorf als solches bestehen. Eyholz wird auch nach dem Zusammenschluss Eyholz bleiben: ein Dorf an der Kantonsstrasse mit seiner Ritikapelle, seinen kulturellen und gesellschaftlichen Vereinigungen, die weiterleben sollen und auch weiter bestehen würden.»

Dies wurde seither immer wieder bestätigt, etwa bei Dorffesten, an denen fast die gesamte Bevölkerung aktiv beteiligt war. Wenn es bei den Gemeinderatswahlen seither nicht immer gelang, einen Eyholzer oder eine Eyholzerin in die Verwaltung zu bringen, so hatte in den darauffolgenden vier Jahren die Dorfschaft nicht zu leiden.

Unmittelbar vor der entscheidenden Fusionsabstimmung von 1971 erhielten die Visper Stimmberechtigten dieses Flugblatt, mit dem Gegner das Zusammengehen verhindern wollten. Wie das Resultat zeigte, waren die Visperinnen, die nun erstmals auch an der Abstimmung teilnehmen durften, und Visper jedoch anderer Ansicht.

Die Fusion in Zahlen

Zum Zeitpunkt der Abstimmung über die Fusion zählte Eyholz 451 Einwohner (Visp 5 254) und 241 Stimmfähige (Visp 2 787). 1850 hatte Eyholz mit 173 noch ein Drittel der Visper Einwohnerzahl (529) gehabt, 1970 betrug das Verhältnis eins zu zwölf. Vier Lehrpersonen unterrichteten 96 Kinder, 21 besuchten in Visp die Sekundarschule. Die Eyholzer erledigten ihre öffentlichen Arbeiten noch im «Gmeiwärch». Die Gemeindefeuerwehr hatte einen Bestand von 40 Mann, der Zivilschutz bestand aus 17 Mann. Zu den 1 062 Hektaren von Visp kam nun eine zusätzliche Fläche von 251 Hektaren.

Knapp 1 000 Franken Schulden pro Kopf

Für das Jahr 1969 verfügte Eyholz bei einem Koeffizienten von 1,6 und bei 451 Einwohnern über Steuereinnahmen von 147 000 Franken und nahm aus dem Finanzausgleich 34 600 Franken ein. Umgerechnet auf den Koeffizienten 1,1, wie er in Visp angewendet wurde, hätten die Mehreinnahmen der Gemeinde Visp nach der Fusion mit Eyholz knapp 100 000 Franken betragen, bei Gesamteinnahmen von rund 5 Millionen Franken. Eyholz hatte 473 000 Franken Schulden, 1 050 Franken pro Kopf. Das war sogar noch etwas weniger als in Visp, das zum damaligen Zeitpunkt eine Schuld von 1 052 Franken pro Kopf aufwies, insgesamt 5 527 000 Franken. Allerdings wurde schon damals vorsichtig präzisiert: «Diese Schuld muss gemessen werden am Stand der Ausrüstung.» Der Umfang der anstehenden Infrastrukturprobleme war, wie sich nachträglich zeigen sollte, sehr schwer zu schätzen gewesen.

Die letzten sechs Eyholzer Gemeindepräsidenten: v. l. n. r. Johann Henzen, Kamil Mazotti, Hermann Pfaffen, Walter Schnydrig, Edgar Truffer, Peter Manz.

zVg

Zwei Drittel dafür, ein Drittel dagegen

Mit einer umfassenden Information traten die beiden Räte am 25. Februar 1971 vor ihre Urversammlungen. An den beiden Versammlungen wurden Urnenabstimmungen durchgeführt. Die Gemeinden Eyholz und Visp beschlossen, jeweils mit deutlichem Mehr, sich auf Ende der Legislaturperiode, das heisst auf 31. Dezember 1972, zusammenzuschliessen.

Die Resultate in den beiden Munizipalgemeinden lauteten:

 

Ort Stimmberechtigte Stimmende Ja Nein
Visp 2787 622 (22,3 %) 409 205
Eyholz 240 156 (65 %) 113 (72,5 %) 43
Burgergemeinde Visp   169 79 90
Burgergemeinde Eyholz*   122 42 80

 

*An der Abstimmung nahm auch eine Anzahl nicht in Eyholz wohnhafter Eyholzer Burger teil.

Geschnitztes Eyholzer Wappen in der Burgerstube in Eyholz.

© Peter Salzmann

Burgerschaften mussten sich fügen

Beide Burgerschaften lehnten die Fusion ab. Was hatte das zur Folge? Für den Staatsrat war ein solches Ergebnis nichts Neues. Er sagte in seiner Botschaft an den Grossen Rat, was er schon 1968 festgehalten hatte, als bei der Fusion von Sitten mit Brämis die Burgerschaft Sitten den Zusammenschluss ebenfalls abgelehnt hatte. Gemäss Verfassung zog die Fusion zweier Gemeinden auch diejenige der Burgerschaften nach sich. Angesichts dieser Rechtslage verzichteten die Burgerschaften von Visp und Eyholz auf einen Rekurs ans Bundesgericht. Private, die diesen Schritt unternahmen, blitzten damit ab.

Inzwischen hat diesbezüglich die Gesetzgebung geändert: Bei einer Fusion der Munizipalgemeinden können die Burgerschaften selber entscheiden, ob sie dem positiven Fusionsentscheid der Munizipalmehrheit folgen wollen oder nicht; sie können auch autonom bleiben.

Im Zusammenhang mit der beschlossenen Fusion von Visp und Eyholz fanden dann noch zwei Gemeindeabstimmungen statt, doch der Souverän lehnte sowohl die Einführung des Generalrats als auch die Erhöhung der Zahl der Gemeinderäte von 9 auf 11 ab. Damit war die Situation endgültig bereinigt. An Silvester 1972, inzwischen vor mehr als einem halben Jahrhundert, hörte die Gemeinde Eyholz auf zu existieren; an Neujahr 1973 trat der Beschluss über die neue Gemeinde Visp in Kraft. Die Eyholzer gehörten nun zu Visp.

Die sechs letzten Eyholzer Burgermeister. V. l. n. r. Gregor Heldner. Emil Heldner, Albert Heldner. Ludwig Wyer, Johann Heldner. Claudius Truffer.

zVg

Ausbau der Infrastruktur

Unmittelbar nach der Fusion begann der grosszügige Ausbau der Infrastruktur: Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Bau von Strassen und Wegen. Dieser Ausbau wiederum gestattete nun auch eine intensivere bauliche Entwicklung. Dazu trug unter anderem die Visper Burgerschaft bei, als sie den Lengacher für Wohnungsbau im Baurecht zur Verfügung stellte – ein Angebot, das genutzt wurde.

Wasserversorgung nach der Fusion

Da die Dorfschaft zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses der beiden Gemeinden ungenügend mit Wasser versorgt war, wurde das fehlende Wasser umgehend von Visp geliefert. Das Netz Eyholz hatte früher seine eigenen Quellen in «Kyn» und «Färrich» gehabt, wobei die Quellengüsse im «Kyn» sehr stark zurückgingen und schliesslich wegen der Härte des Wassers gar nicht mehr genutzt wurden. Das Reservoir Eyholz wurde noch über die Quellen «Färrich» mit einer Ergiebigkeit von circa 1 bis 5 Liter pro Sekunde gespeist. Dieses Wasser wurde vorwiegend für die Versorgung der oberen Dorfzonen genutzt. Um dem oberen Dorfteil das nötige Wasser zuzusichern, wurde das Netz Eyholz ebenfalls in eine obere und eine untere Zone geteilt. Die Trennung der Zonen sicherte eine Klappe im Reservoir beim Ort, der «beim Geissstall» genannt wurde.

1990 wurde das Trinkwasser für Eyholz durch eine zweite Verbindungsleitung Visp-Eyholz gesichert.

Ende 1972 stiess die Gemeinde Eyholz zu Visp. Die um Eyholz erweiterte Gemeinde Visp hatte fortan den schwarz gezeichneten Umriss.

© Swisstopo, Bearbeitung gemäss Fusionsbericht Peter Salzmann

Eyholz wurde vermessen

Schon bald nach der Fusion waren für die neue Gemeinde der Bestand und die Rechtssicherheit, eine gute Vermarkung sowie einwandfreie Register auch im Gebiet des neu dazu gekommenen Partners entscheidend. So leitete Eyholz die Arbeiten für die Grundbuchvermessung ein. Deren Kosten waren grundsätzlich von den Eigentümern zu tragen. Die neue Gemeinde Visp übernahm jedoch die Hälfte davon.

Am 9. September 1986 wurde in der Dorfschaft Eyholz das Grundbuch eingeführt.

12 Prozent Siedlungsfläche nach Fusion

Nach der Fusion mit Eyholz hat die Gemeinde Visp eine Gesamtfläche von 1 322 Hektaren. 789 Hektaren davon sind bestockte Flächen, das heisst Wald, was 60 Prozent der gesamten Fläche entspricht. 224 Hektaren sind landwirtschaftliche Nutzfläche. 52 Hektar sind unproduktive Flächen. Einzig 257 Hektaren, das heisst 11,8 Prozent, sind Siedlungsflächen.

Eigener Zonenplan für Eyholz

Um eine rechtlich einwandfreie und planerisch vernünftige Bauentwicklung zu ermöglichen, legte der Gemeinderat einen Zonenplan für Eyholz vor; ein solcher enthält im Wesentlichen Wohnzonen, Gewerbe- und Industriezonen sowie Freiflächen für Schulen, Sportplätze und andere öffentliche Anlagen.

Bei der Festlegung der Grösse des Baugebiets wurde der planerische Grundsatz berücksichtigt, dass ein Zonenplan der Entwicklung entsprechen soll, die in den darauffolgenden 10 bis 15 Jahren zu erwarten ist, wobei dieser Grundsatz im Zonenplan für Eyholz grosszügig angewendet wurde.

Für das Gebiet zwischen Kantonsstrasse und SBB-Linie wurde aufgrund der Lage, der Besonnung und der Erschliessungsmöglichkeiten die Wohnzone 4 und damit eine relativ grosse Baudichte vorgesehen. Der östliche, zu diesem Zeitpunkt noch nicht überbaute Teil dieses Gebiets war als Reservezone für Gewerbe- und Wohnbauten geplant.

Das Gebiet südlich der Kantonsstrasse wurde ebenfalls als Wohnzone bestimmt, wobei der Talgrund und die unteren Hanglagen als W3 und die oberen Hanglagen als W2 vorgesehen wurden, um so das Dorfbild zu schützen und die weniger gute Besonnung durch eine kleine Baudichte auszugleichen.

Um das Gebiet der Ritikapelle besonders zu schützen, wurde in einem gewissen Wohnkreis um diese Siedlung eine landschaftlich empfindliche Wohnzone W2 angelegt, eine Zone, in der an Neubauten besondere Anforderungen im Sinn des Dorfschutzbildes gestellt wurden.

Nicht rechtskräftiger Bestandteil des Zonenplans waren die Strassen und Plätze, die im Bebauungsplan (Strassen- und Verkehrsplan) enthalten waren. Dieser Zonenplan erforderte eine Ergänzung des Visper Baureglements.

Ausbau des Flurwegs Oberdorf–Bielboden

Anfangs der 80er-Jahre entschloss sich der Gemeinderat zur Erstellung des Flurwegs Oberdorf–Bielboden in Eyholz.

Es handelte sich um die Verbreiterung und den Ausbau des Fusswegs von einem Meter Breite auf drei Meter. Die effektive Ausbaulänge betrug 625 Meter. Der so ausgebaute Flurweg sollte der Erschliessung der landwirtschaftlichen Güter dienen, demzufolge wurde er nicht asphaltiert.

Turnhalle im zweiten Anlauf beschlossen

Nachdem sowohl in Baltschieder als auch in Lalden je eine Mehrzweckhalle gebaut worden war, häuften sich in Eyholz die Gesuche der Dorfvereine, ebenfalls eine solche Halle zu bauen. Dieses Begehren ist insofern nachvollziehbar und berechtigt, als Eyholz vor der Fusion mit Visp den gleichen Status hatte wie die vorgenannten Gemeinden. Es war eine eigene Dorfschaft geblieben, mit eigenen Vereinen und einem ausgeprägten Dorfleben. Dies entsprach der erklärten Absicht des Gemeinderats, den dörflichen Charakter von Eyholz zu erhalten und auch in Zukunft Voraussetzungen zu schaffen, damit das kulturelle Eigenleben im Rahmen des Möglichen erhalten bleiben konnte. Ein entsprechendes Projekt mit Zivilschutzräumen und Bühne mit Nebenräumen hätte 2 660 000 Franken gekostet. Im Vorfeld der Urnenabstimmung über das Projekt zeichnete sich starker Gegenwind ab. Nur gerade die ABP gab dafür die Ja-Parole aus. Die anderen Parteien waren dagegen. Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden, dass Eyholz eine Halle erhielt, aber die Kosten waren zu hoch. Die Vorlage wurde 1982 deutlich abgelehnt. Ein etwas abgespecktes Projekt fand schliesslich eine klare Zustimmung. Eyholz kam zu seiner Turnhalle, die seither oft und vielfältig genutzt wird.

Späte Auswirkungen der Fusion

Am 31. Dezember 1985 trat Viktor Wyer als sachkundiger Registerhalter nach 25 Jahren von seinem Amt zurück. Dieses ging mehr als zehn Jahre nach der Fusion an die Gemeinde Visp über.

Zusätzliches Bauland erschlossen

Mit einer Stichstrasse wurde 1993 im südlichen Bereich des Dorfs Eyholz das Bauland der Gebiete «Roter Schleif», «Oberdorf-Trielmatta» bis hin zur «Wildi» erschlossen. Diese Strasse machte zusätzlich auch den verbleibenden landwirtschaftlich genutzten Boden besser zugänglich.

Die Zufahrt ins Baugebiet war über die von der Burgerschaft erstellte Forststrasse gewährleistet.

Das Gesamtprojekt kostete circa drei Millionen Franken. Infolge der schlechten Finanzlage der Gemeinde Visp wurde das Projekt etappenweise und der Nachfrage entsprechend realisiert.

Eyholz 1975 mit dem Schulhaus im Osten.

zVg/Erich Heinzmann

11 344 Quadratmeter Burgerlöser

Bei der Fusion mit Visp brachte Eyholz 11 344 Quadratmeter Burgerlöser ein. Dazu gab es 2 321 Quadratmeter Rebland, 6 798 Quadratmeter Wiesen in der Region des Schiessstands, des Lengachers. Dieses Territorium konnte damals als von grossem Wert, ja als Bauland betrachtet werden. Überbaut waren bis dahin lediglich 296 Quadratmeter.

Die Burgerlöser befanden sich auf dem rechten Rottenufer, das heisst auf der Laldner Seite. Gesamthaft besass Eyholz 21 315 Quadratmeter Grundgüter, Visp 176 290 Quadratmeter.

Die damalige Gemeinde Eyholz baute in den Jahren 1953/54 ihr Schulgebäude. Mitte der 90er-Jahre wurde es saniert.

Nicht datiert, Fotograf unbekannt, zVg/Mathis Ruffiner

Schulhaus Eyholz nach 45 Jahren saniert

Das Schulhaus Eyholz, das in den Jahren 1953/54 nach dem Vorbild von Agarn und Gemeinden in der Westschweiz errichtet worden war, musste Mitte der 90er-Jahre saniert werden. Sein baulicher Zustand hatte sich derart verschlechtert, dass zur weiteren Gewährleistung der Sicherheit eine Sanierung dringend notwendig war. Die Arbeiten konnten auf den Herbst 1998 hin beendet werden. Sie kosteten die Gemeinde Visp rund 600 000 Franken.

Eyholzer Schüler der Jahrgänge 1941 bis 1945, die Lehrer Meinrad Kalbermatten betreute. Die Schüler v. l. n. r. oberste Reihe: Walter Heinzmann, René Albrecht, Walter Heldner, Paul Heldner, Uli Heldner, Hans Wyer, Sepp Wasmer – 3. Reihe: Willy Heldner, Anton Albrecht, Anton Wasmer, Roland Heldner, Edmund Heldner, Beat Wyer, Rudolf Berchtold, Erwin Albrecht, Erwin Imhof – 2. Reihe: Martin Heldner, Amadé Pfaffen, Franz Heinzmann, Walter Heldner, Moritz Manz, Anton Heldner, Alfred Imhof, Edmund Amacker – 1. Reihe: Anton Heinzmann, Werner Albrecht, Othmar Heldner, Anton Wyer, Werner Gsponer, René Walker, Peter Heldner, Jakob Heldner.

Klassenfoto, Fotograf unbekannt, zVg/Gemeinde Eyholz