Der Saumverkehr wickelte sich bis ins 17. Jahrhundert hinein abgesehen vom Goms und vom Simplon weitgehend über die Pässe Antrona, Monte Moro und Theodul ab; Visp war der Ausgangspunkt. Nachdem 1267 zur Intensivierung des Verkehrs die Pässe von Macugnaga (Monte Moro) und Antrona durch Abmachungen unter den jeweiligen Besitzern von den Zollabgaben befreit wurden, wirkte sich dies sowohl für Visp als auch für das gesamte Saastal zum Vorteil aus. Es entstand Bedarf nach einem Gebäude, in dem auf Gütertransporten kurzfristig Waren gelagert werden konnten.
Aus diesem Grund beschlossen am 26. Oktober 1351 der einheimische adelige Johannes de Platea, ein Gesandter von Giovanni Visconti (Erzbischof und weltlicher Regent von Mailand und Doge von Genua), und Handelsleute aus der Metropole der Lombardei den Bau einer Suste in Visp.
Direkt am Saumweg gelegen
Die 1352/53 im Auftrag der Mailänder Handelsherren errichtete Suste, die «Pflanzetta», die oberhalb der Burgschaft, östlich des heutigen Friedhofs liegt, war eine Raststätte für Handelsreisende und ein bedeutender Warenumschlagplatz im Oberwallis. Damals führte der Talweg, die einzige Verbindung in die Visper Täler, direkt an der Suste vorbei. Wer heute dem Planetenweg mit Start südlich des Friedhofs entlang wandert, hat Mühe zu glauben, dass dieser vor Jahrhunderten als Saumweg praktisch den gesamten Waren- und Personenverkehr in die beiden Visper Täler und zu den Pässen aufnahm, dem Antrona und dem Monte Moro.
Im Gebiet, wo die neue Suste zu stehen kam, soll es zu diesem Zeitpunkt bereits andere Gebäude gegeben haben. Dazwischen lag dieser Bauplatz, der Peter Anthelmy und Donzel Anton Werlin gehört haben soll. Es ist wahrscheinlich, dass am Standort der künftigen Suste bereits ein Haus stand, das früher als Wirtschaft und Lagerraum gedient hatte.
In der Suste wurden die Waren gelagert und gewogen, bevor man sie weitertransportierte. Die Kaufleute, denen die gelagerten Waren gehörten, mussten der Pflanzetta Lager-, Waage- und Zollgebühren bezahlen. Die Gebühren der verpachteten Zölle gingen an den Inhaber der Suste.
Visp als Marktort und Station
Im Mittelalter war Visp Marktort und Station auf dem Weg über den Antrona-Pass und den Monte Moro. Dies geht aus Verträgen hervor, die 1267, 1291, 1298 und 1300 unterzeichnet wurden.
In einem Vertrag vom 20. Juli 1321 zwischen dem Bischof von Sitten und Prokuratoren mailändischer Kaufleute kam Visp als Endpunkt der Transporte durch das Wallis eine zentrale Rolle zu.
Antrona-Pass ausgebessert
Um 1440 besserten die Saaser und ihre italienischen Nachbarn den Saumweg über den Antrona aus. Das weist auf eine anhaltende Bedeutung des Passverkehrs hin. Es gibt auch Hinweise auf die Dauerhaftigkeit der Linienführung und vielleicht gar auf einen Anstieg des Verkehrsvolumens parallel zum Simplonverkehr im 13. und 14. Jahrhundert.
Die de Biandrate wurden nicht beigezogen
Der erwähnte Erzbischof Giovanni Visconti, Sindaco von Mailand, dessen Gesandter den Vertrag von 1351 zum Bau der Suste in Visp abschloss, war einer der bemerkenswertesten Charaktere seiner Zeit. Er widersetzte sich Papst Clemenz VI., annektierte Bologna und Genua und hatte bis zu seinem Tod 1354 die Herrschaft seiner Familie über grosse Teile Norditaliens ausgedehnt.
Die de Biandrate, die damals noch immer die Meier von Visp waren, wurden zur Vereinbarung über den Bau und den Unterhalt der Suste Pflanzetta – ein für den Transitverkehr wichtiges Geschäft – nicht beigezogen. Dies ist begreiflich, denn in Italien hatten die Kommunen, die Städte, zuvor den Adel aus den von ihm besetzten Ländereien verjagt.
Dass die de Biandrate als Meier von Visp im Vertrag von 1351 mit keiner Silbe erwähnt werden, zeigt, dass ihr Einfluss immer geringer wurde. Bereits knapp hundert Jahre nachdem sie die Meierei von Visp übernommen hatten, befanden sie sich bereits auf dem absteigenden Ast.
Verkauf mit Einverständnis der Frau
Jocelin de Biandrate, ab 1279 Meier von Visp, verkaufte um 1304 mit dem Einverständnis seiner Frau und seiner Kinder zu Brunnen unterhalb von Törbel, in den Selken, einen Acker.
Biandrate als Zeuge
Am 25. Oktober 1305 kauften die drei Brüder Johann der Ältere, Peter und Johann der Jüngere, Söhne des verstorbenen Anselm ab Albuna, die Hälfte einer Wiese, gelegen «zen Toufengraben» mit Scheune und Wasserrecht aus dem Krepsbrunnen. Dazu einen Wald, gelegen oberhalb des Rieds, Bosgotgarto genannt, sowie alle Thelen und Lärchen unterhalb des Riedbachs.
Zeuge dieses Kaufs war unter anderem Jocelin de Biandrate, Meier von Visp.
Güter bei der Visperi
1322 war Peter von Eyholz, Sohn des Heinrich, dem Domkapitel zinspflichtig für Güter, die oberhalb der Visperi-Wasserleitung lagen.
Visper als Vertragspartner und Notar
Der Visper Adelige Johann de Platea, der circa 100 Meter nördlich der Pflanzetta seinen Wohnsitz hatte, figuriert allein als Geschäftspartner der Mailänder Handelsgesellschaft, die durch Petrazius Morigie de Mediolano vertreten war. Die Suste war ein Lehen des Bischofs, weshalb der Gesandte von Erzbischof Visconti ebenfalls zugegen war.
Die Vereinbarung vom 26. Oktober 1351 über die Suste war eines der zahlreichen Geschäfte von Peter II. Werra, der seit 1340 als überaus erfolgreicher öffentlicher Notar in Visp wirkte. Der aus Stalden kommende Werra war auch Politiker: 1347 Abgeordneter von Visp auf dem Landrat und 1348 mit Wyfried von Silenen an der Spitze des Visper Gemeinwesens. [Siehe auch Kapitel 05.06 «Peter II. Werra verschrieb die Gründung der Pflanzetta».]
Rentable Visper Suste
Die Pflanzetta mit ihren Gebäulichkeiten samt dem Herrenhaus hatte immer wieder illustre Besitzer: Wyfried von Silenen und sein Bruder Erlin erwarben die kaum ein Vierteljahrhundert alte Suste am 30. Januar 1378.
Daraufhin ging die Pflanzetta an die Herren von Raron über: 1379 soll sie vorübergehend an Johannes von Raron verlehnt worden sein. Dies dürfte auch der Grund gewesen sein, weshalb der Rarner im Dezember 1388 hier Zuflucht fand, als die Franzosen, bevor sie vor Visp lagerten, Raron einnahmen.
Anderthalb Jahrhunderte später, 1540/41, war die Suste im Besitz des einheimischen, tatkräftigen Landeshauptmanns Jodok Kalbermatter, eines mächtigen Gegners des Landesbischofs Kardinal Matthäus Schiner.
Pflanzetta gehörte auch den de Platea
Auch die Familie de Platea (Hengart) wird als Eigentümerin der Suste genannt. Am 12. August 1556 verpfändeten die Vögte der Kinder von Jans de Platea dem Kaufmann Johann Maffei die Suste Pflanzetta um 306 Pfund mit allen ihren Rechten unter der Bedingung, dass die Summe «loskäuflich» sei und er diese in vier Jahren nicht eintreiben dürfe. Johann Maffei gab die Suste jedoch bereits am 18. Dezember des gleichen Jahres für denselben Preis gänzlich quittiert zurück.
«Entstellte» Pflanzetta
Um 1550 hiess es, das elegante Haus, die Pflanzetta, die einst Jodok Kalbermatter gehört hatte, sei nun «entstellt» und zu einer Mietwohnung herabgesunken.
Reben als Geschenk
1378 schenkte der Visper Johannes Antlin dem St. Margaretha-Altar zwei Weinberge.
Herzstück des Besitzes der Familie In Albon
Landeshauptmann Johann In Albon (1535–1608) verfügte über beachtliche Besitztümer im ganzen Kanton, aber der Hauptteil seines Erbes lag in Visp und dessen Umgebung. Mittelpunkt und Herzstück bildete das Gut genannt Pflanzetta, das aus «Wohnhaus, Gebäuden, Scheunen, Stallungen, Baumgärten, Wiesen und Gärten» bestand.
Ein Vierteljahrtausend nach dem Bau der Pflanzetta, am 19. November 1619, ging die frühere Suste bei der Teilung des Riesenvermögens, welches Johann In Albon geäufnet hatte, neben anderen Grundgütern an dessen Sohn Heinrich In Albon; Heinrich war ebenfalls Landeshauptmann. Er starb 1666.
Vermutlich war auch Landeshauptmann Franz Joseph Burgener, der ein Jahrhundert später, 1767, das Irdische segnete, eine Zeit lang im Besitz dieser bedeutenden und beliebten Wohnstätte im Süden von Visp.
Während der Besetzung durch die Franzosen diente die Pflanzetta Ordensleuten als vorübergehender Wohnsitz.
In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Anlage, die im Lauf der Zeit in 16 Anteile zerfiel, noch mehrmals ihre Besitzer. Mit dem Ausbau des Simplons verloren die Saaser Pässe und damit auch die Pflanzetta ihre Bedeutung. Heute gehören mehrere Familien zu den Eigentümern; Adelige sind nicht mehr darunter.
Pflanzeter in der Pflanzetta
Johann Pflanzeter erwarb am 25. April 1568 in den Pflanzeten eine «Bergole» (Pergola) von 20 Pfund.
«Le petit château» de la Pflanzetta
Im Merian-Stich von 1642 wird der stattliche Bau mit «die Flantzeten» bezeichnet. Oft wurde die Suste, die aus Wohnhaus und verschiedenen Nutzbauten bestand, auch «le petit château» de la Pflanzetta genannt.
Der lange Bautrakt, der an die Pflanzettastrasse grenzt, wird im Westen von einem dreistöckigen giebelständigen (mit dem Giebel zur Strasse hin gebauten) Haus aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts abgeschlossen und im Osten von einem Treppenturm überragt. Es wird vermutet, dass der quadratische, dreistöckige Turm sogar aus dem 12. Jahrhundert stammt. An der St. Jodernstrasse, die im Westen am Gebäudekomplex vorbeiführt, befindet sich der Hofeingang mit Torbogen. Neben dem Wohnhaus hat es auch Ställe und Scheunen. Die Dächer sind mit Treppengiebeln gekrönt.
Handelsweg Nanztal–Simplon mit Suste
Ein alter Handelsweg war auch die Verbindung über Visperterminen-Gebidem-Nanztal-Bistinenpass zur Simplon-Passhöhe.
Zur Zeit der Grafen de Biandrate und auch später wurden über diesen Weg auf Saumtieren Salz und andere Güter aus Italien geführt, um Naters und Brig zu umgehen und umgekehrt Getreide ins Simplongebiet zu führen.
Der «Bietschistafel» im Nanztal soll Umschlagplatz und zugleich Rastplatz gewesen sein. Im Weiler Niederhäusern unterhalb Visperterminen steht noch die alte Suste gegenüber der Kapelle. Dieser Handelsweg hatte aber nur vorübergehende Bedeutung.
Italienische Adelige belebten den Handel
Offenbar übte der Handel lange keine besondere Anziehungskraft auf die Walliser aus. Stockalper, der «Fugger der Alpen», sollte die Ausnahme sein, welche die Regel bestätigt.
Der Hauptgrund war wohl die Unwegsamkeit des Geländes, welche Handel und Wandel jahrhundertelang beeinträchtigte. Ausserdem waren die herrschenden Schichten bestrebt, das Land vor der «Sintflut des Fortschritts» zu bewahren. Und doch war das Land nicht gänzlich abgeschnitten. Die Alpenpässe und die «Pforte» von Saint-Maurice erlaubten immerhin einen dünnflüssigen Handelsverkehr.
Es waren die italienischen Adeligen, die den Handel belebten. Vom 13. Jahrhundert an wurde der Simplon in zunehmendem Mass von lombardischen Kaufleuten benutzt, die sich nach Genf oder gar Lyon, in die Champagne und die Niederlande begaben. Diese unterhielten in der Burgschaft Visp eine Reihe von Ablagen. Die wichtigsten Einfuhrartikel waren Salz und Zucker, die Ausfuhr dominierten vor allem landwirtschaftliche Produkte.
Zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert wurden nicht weniger als 34 Alpenpässe begangen.
Weitere Susten
Neben der Pflanzetta wurde im zentralen Visp eine weitere Suste erbaut, am heutigen La Poste-Platz. 1664 erwies sich eine neue Suste als dringend notwendig. Um die Baukosten niedrig halten zu können, sollte sie sich an ein bestehendes Gebäude anlehnen. So diente die Mauer der Weissgerberei, neben der sie zu stehen kam, gleichzeitig als Wand für die neue bequeme Holzsuste.
«Teyler» und «Ballenteiler» kassierten Beiträge
Eine Suste wurde von einem Betreuer mit der Bezeichnung «Teyler» geführt. Dieses Amt stand im Jahr 1600 auf der Liste der Vögte und Amtspersonen von Visp. 1641 wurde es noch präziser umschrieben; es hiess jetzt «Ballenteiler» und Söldner.
Wer die Suste zum Lagern von Waren benutzte, musste dafür einen Beitrag leisten. Aus diesen wurde auch der Teyler entlöhnt, und zwar prozentual. Lief das Geschäft besser, wurde er höher entschädigt. 1719 wurde verfügt, der Zöllner solle in Zukunft von je 10 Kronen Beitrag je einen Dukaten zur Belohnung erhalten.
Bestimmte Waren mussten in der Suste aufgestapelt werden. Sie durften keinesfalls in privaten Gemächern untergebracht werden, dies gemäss den Visper Burger-Statuten von 1719. «Es soll auch kein Burger oder Einwohner etwelche Waren, die in die Suste gehören, in seine ‚Hausenschaften‘, Scheunen, Ställe oder in was für Gemächer es sein mochten, unter Dach zu nehmen oder aus dem ‚Teil‘ (der Suste) zu ‚verführen‘, dies bei einer Strafe von 6 Pfunden». Dieser Verfügung erwuchs 1727 besonders in Visp noch Gegnerschaft wegen des sogenannten Ballenteils, in welchen alles kommen sollte, was anschliessend aus dem Land geführt werden sollte.
1732 beschloss der Landrat in Visp, dass alle im Land fabrizierten Waren, die Landsmännern zugehörigen Waren, auch aufgrund alter Gewohnheiten von den Fremden im Land fabrizierten oder gekauften Waren, nicht in die Susten gelegt werden mussten.
Alle Waren, die die Suste passierten, mussten sorgfältig gewogen werden, um die Gebühr errechnen zu können. 1750 wurde es als notwendig erachtet, eine «Ballen-Balantze» oder eine Waage herstellen zu lassen.
Ende des 18. Jahrhunderts war Schluss mit der Suste
Von den Pässen her kamen die Waren auf Esels Rücken in die Susten. Die Säumer waren gern gesehene Zubringer. Ab 1792 entschädigte man zwei Säumer für ihren Aufenthalt in Visp mit jährlich je zwei Pfund. 1796 wurde aber kurz und bündig festgestellt, aus der Suste habe die Burgerschaft keinen Nutzen mehr. Die Institution der Susten hatte sich überlebt.
Gefährliche Arbeit für geringen Lohn
Die Bergpässe, die von Visp nach Italien führten, brachten den Saasern zeitweise einen nicht unbedeutenden Gewinn, besonders wenn Kaufmannswaren hinaufgeführt werden mussten.
Die Kehrseite: Für oft geringen Lohn mühten sich die Talbewohner ab, wenn sie schwere Bürden auch zur Winterzeit, allen Gefahren trotzend, über die gefährliche Grenze brachten. Doch war der Verdienst bei den betriebsamen Saasern immer erwünscht. Sie begnügten sich auch mit wenig und durchliefen für einige Kreuzer unverdrossen Berg und Tal.
Pflanzetta als «Kloster»
Von seinem Rundgang von 1910 hielt F. G. Stebler fest: «Am oberen Ende liegt rechts das Hofji, ein palastartiges Gebäude [der Meierturm], das eher einer Ruine gleichkommt und gegenwärtig von einigen armen Familien bewohnt wird. Etwas weiter südlich, links am Weg, steht ein altes, halb verfallenes Kloster [die Suste Pflanzetta], das jetzt ebenfalls einer Anzahl Familien zur Wohnung dient. Vor diesem befindet sich noch eine wohlgepflegte Waldbaumschule des Kantons.»
«Iischers Visp» restaurierte Pflanzetta
Die Suste wurde im Lauf der Zeit verschiedentlich restauriert und umgebaut, letztmals in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre. Anfangs 1985 ergaben Gespräche von «Iischers Visp» mit den verschiedenen Eigentümern, dass diese die Restauration der Pflanzetta an der heutigen St. Jodernstrasse 7 befürworteten. Sie erachteten es als unbedingt notwendig, vorerst die Dächer der beiden Hauptgebäude instand zu stellen. Von den Kosten von 260 000 Franken würden Bund und Kanton je 25 Prozent übernehmen. Die Gemeinde würde einen noch zu bestimmenden Beitrag leisten.
Die Renovation der herrschaftlichen Überbauung mit Bauteilen aus verschiedenen Zeiten wurde unter der Federführung des Vereins «Iischers Visp» zusammen mit den Eigentümern durchgeführt; die Aufsicht hatte die kantonale Denkmalpflege. Die Pflanzetta gilt als regional schützenswertes Objekt der Kategorie B des Schweizer Denkmalschutzes. Das restaurierte Hauptgebäude beherbergt mehrere Wohnungen.
Zugeschütteter Sodbrunnen
Im Südhof des Gebäudekomplexes gibt es einen Sodbrunnen, der in Mangelzeiten eine unabhängige Trinkwasserversorgung dieses Quartiers sicherstellte.
Der etwa 30 Meter tiefe Schacht wurde vor Jahrzehnten mit Bauabfall zugeschüttet. Trotz verschiedener Anläufe harrt er noch heute der Räumung und der Wiederherstellung.
1987 gelangte Iischers Visp mit der Idee an die Eigentümer, den Ziehbrunnen, der am südlichen Parzellenrand steht, wieder freizulegen, und zwar voll auf Kosten des Vereins. Einer der beiden Eigentümer des Platzes verhinderte dieses Begehren aus unbekannten Gründen, womit dieses Kleinod, das man gerne der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hätte, auch nach Jahrzehnten noch verborgen bleibt. Zur Sicherung der Wasserversorgung ist der Brunnen heute nicht mehr nötig, doch würde der freigelegte historische Sodbrunnen das Bild der Visper Altstadt bereichern.
Gräfin von Visp baute Augstbord-Wasserleitung
Die Augstbord-Wasserleitung soll schon im 14. Jahrhundert bestanden haben. Sie bewässerte die Gefilde von Törbel, Albenried und Zeneggen und soll sogar bis zum Visper Rebberg Schlüsselacher geführt haben. Eine Gräfin von Visp soll die Wasserleitung seinerzeit in Auftrag gegeben haben.