Nationalrat
- Joseph Anton Clemenz (1848–1851)
- Leo Stoffel (1952–1967)
- Hans Wyer (1967–1977, 1976–1977 Präsident)
- Thomas Burgener (1997–1999)
- Ruth Kalbermatten (1999, sie rückte anstelle von Otto G. Loretan für acht Monate nach)
- Thomas Egger (2017–2019)
Ständerat
- Joseph Anton Clemenz (1856–1857, 1861–1863, 1865–1868)
- Johann Baptist Graven (1873–1876)
- Peter Bloetzer (1991–1999)
- René Imoberdorf (2007–2015)
Petrig als Ständerat abgewählt
1947 wurde der stets in Brig wohnende Törbjer Viktor Petrig von politischem Missgeschick ereilt: Nicht zuletzt wegen der dissidenten Kandidatur von Moritz Kämpfen wurde er zugunsten von Alfred Clausen aus dem Ständerat abgewählt, was viele Visper mit Genugtuung zur Kenntnis nahmen, hatte er doch als Briger das Amt des Präfekten des Bezirks Visp während Jahrzehnten für Visper Politiker blockiert.
Peter Bloetzer, Gemeindepräsident und Ständerat
1933 als ältester einer achtköpfigen Kinderschar in Visp geboren, war Peter Bloetzer beruflich Tiefbauingenieur ETH, spezialisiert auf Stahlbrückenbau. 1968 wurde er auf der Liste der Arbeiter- und Bürgerpartei in Visp zum Gemeinderat gewählt und acht Jahre später – als Nachfolger von Hans Wyer – Gemeindepräsident von Visp; dieses Amt bekleidete er während 16 Jahren. In seiner Amtszeit wurde das Kultur- und Kongresszentrum La Poste gebaut.
Nach vier Jahren im Grossrat wurde er 1991 als Nachfolger von Daniel Lauber für acht Jahre in den Ständerat gewählt. Er war Mitglied der Parlamentarischen Delegation des Europarats. In der Ständekammer setzte er sich vor allem für das Dossier Europa ein. Er vertrat die Interessen der Berglandwirtschaft. Beim Verkehr trat er für die Ausweitung des Hauptstrassennetzes ein, für Alptransit und allgemeine Anliegen der Tourismus-Branche. Peter Bloetzer starb 2018 im Alter von 85 Jahren.
Gemeindepräsident René Imoberdorf wurde Ständerat
Nachdem Ruth Kalbermatten bei den Gemeinderatswahlen 2000 nicht mehr zur Wahl antrat, stellten die Christlich-Sozialen den bisherigen Gemeinderat René Imoberdorf als Kandidaten für das Amt des Gemeindepräsidenten auf.
Da die CVP mit Gemeinderat Niklaus Furger das Amt des Vizepräsidenten beanspruchte und weder die FDP noch die SP eines der beiden Spitzenämter anstrebten, kam es zur stillen Wahl. René Imoberdorf als Präsident und Niklaus Furger als Vizepräsident wurden als gewählt erklärt. Die Präsidentschaft Imoberdorfs begann mit dem Bau des neuen Bahnhofs.
Bei der Ausmarchung bei den «Gelben» für die Ständeratswahlen 2007 im La Poste-Saal in Visp gewann René Imoberdorf überraschend gegen den favorisierten Natischer Albert Bass und wurde in den Ständerat gewählt.
2011 trat er als Visper Gemeindeoberhaupt zurück, um sich seinem Amt in Bern widmen zu können, dies nicht zuletzt, weil er dort in wichtigen und zeitaufwendigen Kommissionen Einsitz genommen hatte. Konstruktiv und zielorientiert übte er sein Amt aus. 2015 gab er dieses ab, da der Turnus zwischen den beiden C-Parteien nur zwei Amtsperioden zuliess.
Wahlkampfanlass fast ohne Publikum
Ein Podiumsgespräch vom 12. Oktober 1995 im Theater La Poste wurde von den Gewerbevereinen Visp, Brig-Glis und Naters als Höhepunkt im Wahlkampf zur Bestellung der eidgenössischen Behörden angepriesen. Paul Inderkummen (CSPO), Dr. Otto Pfammatter (CVPO), Cäsar Jäger (FDPO) und Thomas Burgener (SPO) stellten sich dem Publikum am Podiumsgespräch unter der Leitung des Visper Gewerbepräsidenten Dr. Jean-Pierre Bringhen. Der Anlass wurde – eine Neuheit – live von Radio Rottu übertragen. Und obwohl im Vorfeld darauf hingewiesen worden war, dass die neuen National- und Ständeräte in Bern in besonders nachhaltiger Weise die Anliegen des Gewerbes vertreten sollten, mied das Gewerbe die Veranstaltung weitgehend. Grosszügig aufgerundet 40 Personen verloren sich im Saal, in dem 600 Platz gehabt hätten. So verlief die Debatte während gut zwei Stunden vor praktisch leeren Rängen. Peinlich.