1847–1852
- Donat Andenmatten
- Adolf Burgener
- Josef Burgener
- Josef Anton Clemenz
1852–1857
- Donat Andenmatten
- Adolf Burgener
- Josef Anton Clemenz
1857–1861
- Adolf Burgener
- Josef Anton Clemenz
1861–1869
- Donat Andenmatten
- Adolf Burgener
- Josef Anton Clemenz
1869–1873
- Donat Andenmatten
- Adolf Burgener
- Josef Anton Clemenz
1873–1877
- Donat Andenmatten
- Adolf Burgener
- Jodok Bugener
- Cäsar Clemenz
- Johann Baptist Graven
1877–1881
- Adolf Burgener
- Adolf Burgener Sohn
- Cäsar Clemenz
- Johann Baptist Graven
1881–1885
- Adolf Burgener
- Cäsar Clemenz
- Johann Baptist Graven
- Jodok Burgener
1885–1893
- Adolf Burgener
- Jodok Burgener
- Cäsar Clemenz
- Johann Baptist Graven
1893–1897
- Adolf Burgener Sohn
- Jodok Burgener
- Cäsar Clemenz
- Johann Baptist Graven
- Adolf Imboden
1897–1901
- Emanuel Burgener
- Jodok Burgener
- Cäsar Clemenz
- Adolf Imboden
- Ignaz Mengis
1901–1905
- Emanuel Burgener
- Jodok Burgener
- Johann Baptist Graven
- Josef Burgener
- Cäsar Clemenz
- Adolf Imboden
- Ignaz Mengis
1905–1909
- Francis Burgener
- Cäsar Clemenz
- Paul Burgener
- Leo Mengis
- Johann Baptist Graven
- Adolf Imboden
- Ignaz Mengis
1909–1913
- Francis Burgener
- Paul Burgener
- Ignaz Mengis
- Leo Mengis
1913–1917
- Francis Burgener
- Adolf Imboden
- Ignaz Mengis
- Leo Mengis
1917–1921
- Francis Burgener
- Adolf Imboden
- Leo Mengis
- Julius Weissen
1921–1925
- Adolf Imboden
- Meinrad Vomsattel
- Julius Weissen
- Stefan Bellwald
1925–1928
- Stefan Bellwald
- Meinrad Vomsattel
- Lot Wyer
1929–1933
- Julius Weissen
- Lot Wyer
- Alex Mengis
1933–1937
- Lot Wyer
- Adolf Fux
- Julius Weissen
1937–1941
- Julius Weissen
- Lot Wyer
- Robert Kalbermatter
1941–1945
- Julius Weissen
- Lot Wyer
- Robert Kalbermatter
- Albert Nellen
1945–1949
- Josef Bittel
- Robert Kalbermatter
- Leo Stoffel
- Ferdinand Summermatter
- Lot Wyer
1949–1953
- Josef Bittel
- Paul Eugen Burgener
- Robert Kalbermatter
- Leo Stoffel
- Ferdinand Summermatter
- Adolf Fux
1953–1957
- Adolf Fux
- Josef Bittel
- Leo Stoffel
- Paul Eugen Burgener
1957–1961
- Paul Eugen Burgener
- Adolf Fux
- Josef Bittel
- Leo Stoffel
1961–1965
- Josef Ruppen
- Josef Bittel
- Leo Stoffel
1965–1969
- Josef Bittel
- Leo Stoffel
- Hans Wyer
- Josef Heinzmann
- Josef Ruppen
1969–1973
- Mario Ruppen
- Philemon Furrer
- Peter Manz
- Leo Stoffel
- Hans Wyer
1973–1977
- Martin Imboden
- Ignaz Mengis
- Niklaus Stoffel
- Adolf Anthamatten
- Walter Bittel
- Philemon Furrer
- Peter Manz
1977–1981
- Josef Kuonen
- Ignaz Mengis
- Niklaus Stoffel
- Adolf Anthamatten
- Walter Bittel
- Peter Bloetzer
- Philemon Furrer
1981–1985
- Josef Kuonen
- Niklaus Stoffel
- Adolf Anthamatten
- Peter Bloetzer
- Erwin Leiggener
- Mario Ruppen
1985–1989
- Peter Furger
- Niklaus Stoffel
- Franz Zurbriggen
- Adolf Anthamatten
- Peter Bloetzer
- Erwin Leiggener
- Mario Ruppen
1989–1993
- Peter Furger
- Peter Bloetzer
- Erwin Leiggener
- Mario Ruppen
- Thomas Burgener
Bezirk Visp war gegen Volkswahl des Grossrats
1920 wurde in einer Volksabstimmung die Volkswahl des Walliser Grossrats beschlossen. Ganz anders der Bezirk Visp: Er lehnte wuchtig ab.
Vier Visper waren Grossratspräsidenten
Seit der Gründung des Bundesstaats stellte Visp nur gerade viermal den Grossratspräsidenten: Josef Anton Clemenz war 1857–65 erster Grossratspräsident aus dem Oberwallis. In den Anfängen, als dies noch möglich war, bekleidete Clemenz das Amt des Vorsitzenden des kantonalen Parlaments gleich neun Jahre hintereinander, nachdem er zuvor auch schon Staatsrat gewesen war. Der Visper Johann Baptist Graven wurde zum Grossratspräsidenten für die Jahre 1887 bis 1889 gewählt. Adolf Imboden präsidierte das kantonale Parlament 1914–1915. Leo Stoffel stand dem Grossen Rat 1955/56 vor.
Dr. Leo Stoffel, Nationalrat und letzter Visper Grossratspräsident
Als Mitarbeiter im Advokatur- und Notariatsbüro von Dr. Viktor Petrig in Brig (1936–1944) gehörte Leo Stoffel ab 1940 während vier Jahren dem Stadtrat von Brig an, worauf er in Visp eine Anwaltspraxis eröffnete. Von 1953 bis 1960 war er im Gemeinderat von Visp. Er war damit wohl der bisher Einzige, der den beiden wichtigsten Gemeinderäten im Oberwallis angehörte. Grossrat war er während 34 Jahren, zuerst als Konservativer, ab 1953 als Christlichsozialer für die Partei, die er vier Jahre zuvor mitgegründet hatte. Als bisher letzter Visper präsidierte er 1955/56 den Walliser Grossen Rat.
Für die nationale Politik figurierte er 1951 auf der allerersten christlichsozialen Liste für den Nationalrat. Er belegte den zweiten Rang hinter Leo Guntern, Brig, der jedoch als Postdirektor von Brig auf diesen Posten nicht verzichten wollte, weshalb der «gelbe» Nationalratssitz an Visp fiel: Leo Stoffel – bis dahin Schreiber am Kantonsgericht – ergriff die Chance und war dann volle 16 Jahre Mitglied der grossen eidgenössischen Kammer.
Nur vereinzelte Unabhängige im Grossrat
Nach den Wahlen in den Grossen Rat von Anfang März 1953 setzte sich dieser wie folgt zusammen:
- Konservative Oberwallis 24
- Konservative Unterwallis 46
- Christlichsoziale Oberwallis 14
- Radikale 25
- Soziale Bauernbewegung 9
- Sozialdemokraten 10
- Unabhängige (Matter, Leuk) 1
- Demokraten (Fux, Visp) 1.
Peter von Roten kommentierte diese Resultate wie folgt: «Das Oberwallis hat den Kampf flott geführt und sowohl in Leuk als in Visp sind die Ansätze einer Unabhängigen Partei auf Einmannsitze zurückgegangen. Es erweist sich auch hier, dass es auf die Dauer schwierig ist, ausserhalb der etablierten Parteien sein Glück zu machen. Die Präsidenten von Leuk und Visp, denen dieser Anschluss fehlt, erweisen sich und ihren Gemeinden durch dieses Einsiedlertum einen schlechten Dienst.»
Dissidenten – nicht selten erfolgreich
Eine beliebte und wirkungsvolle Variante der Opposition war innerhalb der krass dominierenden konservativen Partei das Dissidententum. «Unbotmässige» aus ihren Reihen oder solche, die es aus irgendeinem Grund bei der Wahl in den Grossen Rat nicht auf die offizielle Kandidatenliste der eigenen Partei geschafft hatten, traten mit einer eigenen Liste an. Dieser war oft Erfolg beschieden. Auch Visper, die im Tal auf ihre Anhänger zählen konnten, profitierten von dieser Möglichkeit.
Dabei waren die «Abspenstigen» bei Weitem nicht immer christlichsozialer Provenienz. Es gab auch immer wieder verschmähte «Schwarze», etwa Kleinunternehmer, die diesen Umweg zum persönlichen Wahlerfolg antraten. Von seiner Partei wurde der «Abtrünnige» während des Wahlkampfs zwar geächtet und mit dem Wahlzettel abgestraft. Mit dieser Entwicklung rechnete der Dissident jedoch im Voraus. Er konnte dafür mit den Stimmen seines persönlichen Kreises rechnen. Vor allem durfte er auf all jene zählen, die aus irgendeinem Grund in Opposition zu den herrschenden Kreisen standen, diese aber mangels gegnerischer Parteien nicht hätten ausdrücken können. So war der Dissident – für zwei Wochen – deren «Kompagnon». Sein Erfolg war auch der ihre. Sie hatten der grossen Partei eins auswischen können.
Schon wenige Tage später war für die Oppositionellen der Spuk vorbei. Der siegreiche Dissidente kehrte nicht etwa als armes Sünderlein in die katholisch-konservative Fraktion zurück, denn seine Liste holte manchmal sogar Stimmen für zwei Sitze, was es ihm persönlich gestattete, irgendeine Person seiner Wahl nachzunominieren und diese damit zum Grossrat zu machen.
Die grosse Partei war ihrerseits froh darüber, dass es nicht zu einer definitiven Abspaltung gekommen war. Sie hatte ja so keinen Verlust erlitten. Abgesehen von der Dissidenten-Episode war für sie alles beim Alten geblieben.